Die kleine Ludothek

Ein spise von birn

Das Buch von guter Speise (um 1350) – Text

|10:1|     Ein spise von birn.
|10:2|     Nim gebratene birn vnd sure epfele vnd hacke sie kleine, vnd tuo
|10:3|     dar zvo pfeffer vnd enis vnd ro eyer. snit zwo duenne schiben von
|10:4|     schoenem brote, fuelle diz da zwischen niht vollen eines vingers
|10:5|     dicke, mache ein duennez blat von eyern vnd kere
|10:6|     daz einez dar inne vemm vnd backez mit butern in einer pfannen,
|10:7|     biz daz ez rot werde, vnd gibz hin.

Eine Speise von Birnen.
Nimm gebratene Birnen und saure Äpfel und hacke sie klein, und gib dazu Pfeffer und Anis und rohe Eier. Schneide zwei dünne Scheiben Brot und gib die Masse dazwischen, nicht ganz einen Finger dick. Verrühre einige Eier miteinander und wende es darin um und backe es mit Butter in einer Pfanne bis es bräunlich wird und serviere es.

Meine Umsetzung:

Birnenschnitten

Im Originaltext wird „blat von eyern“ erwähnt. In historischen Rezepten sind mit diesem Ausdruck verschiedene Vorgehensweisen bezeichnet. Es kann sich um eine Art Omelette oder Palatschinken handeln, in die der Rest eingeschlagen wird. Es kann eine Art Backteig sein in die das zu backende getunkt wird oder der Text meint, dass mit Ei bestrichen werden soll. Ich denke, dass das Brot in diesem Rezept mit verquirltem Ei bestrichen werden soll. Ich erlaube mir hier die Abwandlung und mache eine Art „Arme Ritter“, also mit Backteig.

3 säuerliche Äpfel
3 Birnen
½ TL Pfeffer, gemahlen
1 TL Anis, grob gemahlen
6 Eier
500 ml Milch
10 Scheiben dünn geschnittenes Weißbrot, mehrere Tage alt
Butter oder Öl zum Braten

Äpfel und Birnen schälen und fein reißen, kurz anbraten, mit Pfeffer und Anis würzen, 3 Eier hineinschlagen. Die Mischung dünn auf den Brotscheiben verteilen und jeweils zwei Scheiben zusammenklappen. Das Brot in fingerdicke Streifen schneiden. Aus Milch und Eiern einen dünnen Teig bereiten, die Brotscheiben darin wenden und das ganze in heißem Fett ausbacken.

Fazit: Leider hat uns der Ofen übel mitgespielt und viele der Schnitten sind einfach verbrannt. Wir haben uns auch entschieden, dass wir die Milch aufgrund von Laktoseintoleranz weglassen. Geschmacklich waren die nicht verbrannten Teile sehr gut.